21. März 2011

Kenia - Tag 7 - ein weiterer Tag bei den Kindern

Nachmittags ging ich ins Heim, vier Kinder waren da, Peace, die noch nicht zur Schule geht, eins ist krank und zwei hatten nachmittags keine Schule, weil der Lehrer ein Meeting hat. Und morgen nachmittag ist auch keine Schule für die Kinder der Primary School, weil da alle Lehrer ein Meeting haben. Naomi vom Kinderheim hat heute Ingrid, eine Norwegerin angerufen, die zurzeit in Kenia arbeitet, soviel ich verstanden habe, als Lehrerin an einer Schule. Sie möchte sich gerne ins Kinderheim mit einbringen und anstatt dass sie ihr eigenes Ding durchzieht, meinte Naomi, dass sie uns mal zusammenbringen könnte, um allfällige Synergien zu prüfen. Ich treffe sie nun morgen Nachmittag im Waisenhaus, bin gespannt, wie sie sich einbringen möchte.

Ich habe nicht wirklich viel gemacht im Heim, ein paar Fotos von den Räumlichkeiten geschossen und später dann angefangen, die Kinder zu fotografieren. Sie lieben es wirklich sehr und fangen nun an, richtig vor der Kamera zu posieren, indem sie sich meine Sonnenbrille und meinen Hut geschnappt haben und damit abwechslungsweise vor die Kamera standen. Ich finde, sie blühen richtiggehend auf in den paar Tagen, seit ich sie kenne. Wie wenig braucht es doch: einfach ein wenig Zeit nehmen für sie, ihnen zuhören, mit ihnen ums Haus laufen und was anschauen gehen, sich für sie interessieren, ihnen Komplimente machen, wenn man ihr Aufgabenheft anschaut, sie loben, wenn sie was gut gemacht haben... ich glaube, solche Dinge fehlen naturgemäss, wenn sich über 30 Kinder zwei Frauen als "Mütter" teilen müssen. Da wird zuerst versucht, die wichtigsten Dinge zu erledigen und das ist nun mal, dass die Kinder nicht hungern müssen und ein Dach über dem Kopf haben. Aber wahrscheinlich werden diese Kids recht selten von jemandem in den Arm genommen und wir alle wissen, wie wichtig dies ist. Tut sich eins der Kinder weh, dann schauen höchstens mal die älteren "Geschwister" nach ihnen. Von den gleichaltrigen werden sie eher ausgelacht, dass sie beispielsweise beim Rennen umgefallen sind. Kinder können manchmal brutal sein... wir kennen das schliesslich selber von unserer eigenen Kindheit.

Von irgendwoher hatten die Kinder heute Nachmittag Zuckerrohr. Scheint wohl anstelle von Süssigkeiten zu sein, sie ziehen mit den Zähnen die grüne Schale rundherum ab und kauen danach auf dem Zuckerrohr herum. Das hat aber eine ziemliche Schweinerei verursacht, überall lagen diese grünen Fasern am Boden und auf dem Tisch und es sah danach aus wie auf einem Schlachtfeld. Der Boden ist zum Glück pflegeleicht, mit den Besen die Fasern nach draussen gewischt und sauber ists.


Ich wünsche allen eine gute Nacht!

Lala salama!

Sonja

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Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.