27. Januar 2011

Noch 46 Tage...



...bis ich zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent betreten werde! 

Ich kanns noch kaum glauben; bald werde ich in Kenia sein und dort während meinen Ferien im Waisenhaus von Kaloleni helfen.

Wie es dazu kam? Hm... gute Frage. Vielleicht fragt ihr euch, wer sowas macht. Gemeinhin denkt man wohl zuerst an junge Erwachsene, die vielleicht ihre Lehre oder ihr Studium beendet haben und vor einem neuen Lebensabschnitt noch einige Monate irgendwo auf der Welt ein sogenanntes Volunteering, also einen Sozialeinsatz leisten.

Also: Ich werde nächstens 40 Jahre alt, bin seit Jahren im Berufsleben als Angestellte und habe vom vergangenen Jahr noch ein paar Ferientage übrig, die bis Ende April bezogen werden müssen. Bevor ich diese daheim einfach absitze, dachte ich mir, ich könnte diese Ferien sinnvoll nutzen. Sinnvoll ist für mich nicht irgendwelcher Strandurlaub. Und alleine (mein Partner hat grad keine Ferien) irgendwo unterwegs zu sein, macht mir sowieso nicht wirklich Spass. Jahrelang geisterte bei mir schon der Gedanke im Kopf herum, in einem Sozialprojekt mitzuhelfen. Hürden gab es bisher einige, das grösste Hindernis war sicherlich, dass solche Einsätze meist nur ab 4 Wochen bis zu einigen Monaten angeboten werden, dafür hatte ich zuwenig Ferien, schliesslich will man als Berufstätige nicht den ganzen Jahresurlaub opfern oder sogar unbezahlte Ferien nehmen. Dann klappte es von der familiären Situation her nicht oder es gab andere mehr oder weniger wichtige Gründe, die eine solche Reise verhinderten.
Und nun: Es passt alles! Ich habe Zeit, mein Partner unterstützt mich in meinem Vorhaben und ich hab ein Ferienplätzli für meinen Hund, damit ich unbeschwert zwei Wochen weg sein kann.

Bis dahin hatte ich also schon mal die Grundvoraussetzungen, damit ich mich in ein Sozialprojekt einbringen konnte. Wohin es gehen sollte und welcher Art dieses sein sollte, war aber noch unklar. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass man mittlerweile im Internet auch zwei- oder dreiwöchige Volunteerings finden konnte und ich mir solche in Osteuropa, Asien, Südamerika und eben auch Afrika angeschaut hatte, und zwar in den verschiedensten Sparten wie „Elefantenwaisenhaus“, „Spitaleinsatz“, „Schuleinsatz“, „Hilfe im Kinderheim“ usw. war ich doch ein wenig irritiert: Dass man für seine Reise, meist also den Flug, sowie Unterkunft und Essen selber aufkommen muss, war mir natürlich klar. Verwundert hat mich, dass man für seine Arbeitsleistung, die man erbringt, auch noch bezahlen sollte. Zum Teil sind das für zwei Wochen bereits Beträge im vierstelligen Bereich. Natürlich muss ich dazu anmerken, dass dieses Geld – zumindest hoffe ich das – zum grössten Teil in das jeweilige Projekt investiert wird. Trotzdem passte das für mich nicht, und so ging ich auf die Suche nach kleineren Projekten, die vielleicht meine Hilfe benötigen könnten, ohne dafür Geld zu verlangen, also in dem Sinne nichtkommerziell sind.

Wie ich auf die Homepage von „Hope for Kenyafamily“ kam, weiss ich gar nicht mehr. Beeindruckt hat sie mich umso mehr. Ich las von einer Frau, die als Touristin mit ihrer Familie nach Kenia flog und dort, abseits der Hotelanlagen, das wirkliche Leben in Kenia sah. Von diesen Eindrücken derart erschüttert, dass es sie auch zuhause nicht mehr loslässt und deshalb kurzerhand einen Verein gründet, um in Kenia zu helfen. 
Bittere Armut haben wir auf unseren Reisen nach Thailand und den Philippinen auch immer wieder gesehen, jedoch war es bei mir wie bei den meisten Touristen so, dass man das hinnimmt; vielleicht lässt man seine getragenen Klamotten dort, verteilt ein paar Kugelschreiber, um den Leuten eine Freude zu bereiten, vielleicht gibt man sogar Geld, obwohl man da nie so richtig weiss, ob das wirklich sinnvoll ist. Wird das Geld wirklich dafür verwendet, um den Hunger in der Familie zu stillen? Oder wird doch Unnützes damit gekauft? Zuhause angekommen, erinnert man sich lieber an die schönen Erlebnisse und verdrängt, dass unsere Feriendestinationen Drittweltländer sind, wo wir „reichen“ Touristen lieber nichts von der Armut der Einheimischen wissen wollen, sondern lieber den Strand und die Unterwasserwelt – als begeisterte Taucher – geniessen. Gerade deshalb dachte ich nach dem Durchlesen der Homepage: „Hut ab vor dieser Frau und ihrem Verein – sowas will ich unterstützen!“

So gingen Mitte Januar einige Mails hin und her. 
Lisa – anfangs noch sehr skeptisch, was mein Angebot betraf – erzählte mir ein paar Tage nach meinem ersten Mailkontakt an ihrem Küchentisch von Kenia, dem Waisenhaus in Kaloleni, von den Kindern, von dem, was sie zusammen mit ihrem Verein bereits alles erreicht hatte. Und das ist jede Menge – bedenkt man, dass es den Verein erst seit Ende 2008 gibt. Sie selber wollte am 14. März zusammen mit zwei andern Mitglieder nach Kenia reisen, um angefangene Projekte weiterzuverfolgen, um das 4. Ugali-Projekt zu organisieren und um sich vor Ort ein Bild von der momentanen Situation des Waisenhauses und seinen Bewohnern zu machen, damit die dringendsten Bedürfnisse abgedeckt werden können. Lisa zeigte sich einverstanden, dass ich mich ihrem kleinen Grüppchen anschliessen durfte und ich buchte gleichentags noch den Flug nach Kenia. Im Gegenzug versprach sie mir, sich um eine Unterkunft für mich während meines Aufenthalts zu kümmern, da ich nicht im Waisenhaus wohnen konnte.

Ja, das ist die „Kurzfassung“ ;-), wie ich wie die Jungfrau zum Kinde zu „Hope for Kenyafamily“ kam. Ich freue mich bereits riesig auf die zwei Wochen in einem mir bisher unbekannten Land und werde bereits vor der eigentlichen Reise, die am 14. März startet, immer wieder mal von meinen Reisevorbereitungen hier im Blog erzählen.
Asante sana fürs Mitlesen!

Lala salama
Sonja

25. Januar 2011

Vereinsreise im März

...in 7 Wochen ist es soweit, wir sitzen im Flieger nach Kenya!
Langsam aber sicher geht es an die Reisevorbereitungen und bis vor 2 Wochen stand fest, dass 3 unserer Vereinsmitglieder nach Kenya reisen.

Vor 2 Wochen bekam ich ein Mail von Sonja, die nach einer Möglichkeit suchte, in einem Waisenhaus in Kenya mitzuhelfen. Mich beeindruckte ihre Motivation und so nahm ich Kontakt mit ihr auf.
Ein erstes Treffen an meinem Küchentisch liess das Eis schmelzen und so erzählten wir 4 Stunden über Kenya, unseren Verein und unsere Projekte.

Sonja wird uns nun auf unserer Reise begleiten und hier in unserem Blog ein Reisetagebuch schreiben.
Sie wird 2 Wochen bei den Kindern im Heim mithelfen, aushelfen, wo sie gebraucht wird und den Alltag der Kinder so hautnah miterleben.

Ich freue mich auf unsere gemeinsame Reise und unsere gemeinsamen Erlebnisse..

Karibu und Asante sana Sonja...

13. Januar 2011

4. Ugali-Projekt in Vorbereitung

Hallo Freunde,

einige wissen es schon, andere erfahren es jetzt :-)
Unsere nächste Kenyareise befindet sich gerade in Planung, was ja auch heisst, dass es auch wieder ein Ugali-Projekt geben wird.

Ich denke, es wird ganz anders als die 3 vorangegangenen Projekte.
Wieso?

Schaut euch mal die Spendenstatistik unserer Projekte an:

  • das 1. Projekt brachte eine Spendensumme von 170,00 Euro
  • das 2. Projekt brachte dann schon eine Spendensumme von 500,00 Euro
  • das 3. Projekt dann schon sage und schreibe 740,00 Euro
und wenn ihr euch den derzeitigen Spendenstand vom 4. Projekt anschaut, dann stimmt ihr mir sicher zu.

Im Moment sind wir bei einer Spendensumme von 1.098 Euro angekommen. 
Das ist unglaublich...und vielleicht noch nicht das Ende!

Ich bin gespannt und halte euch hier sicher auf dem Laufenden...

begeisterte Grüsse in die Runde
Lisa

12. Januar 2011

3. Ugali-Projekt (3. Teil)

Da ich ja am Anfang davon sprach, dass die Lebensmittelpakete an 3 verschiedenen Orten verteilt wurden, möchte ich euch nun noch die 3. Station mit einigen Bildern dokumentieren.

Ein drittes Mal wurde ein Tuk-Tuk mit Maismehl, Bohnen und Öl beladen und diesmal waren die Schwestern vom  St. Joseph das Ziel.

der Rest der Lebensmittel 

wird in ein Tuk-Tuk verladen

Ziel sind die Schwestern vom St. Joseph

Die Schwestern waren sehr dankbar für die Spende und begeistert über die Hilfsbereitschaft.
Verteilt wurden die Lebensmittel an Menschen aus der Umgebung, die bei den Schwestern um Hilfe bitten. Arme und mittellose Familien aus der Gegend, alte und kranke Menschen konnten so versorgt werden.
Unser Dank gilt auch den Schwestern für ihre Mithilfe und Unterstützung.



eine Familie aus dem Dorf

Somit ist unser 3. Ugali-Projekt realisiert worden und alle Lebensmittel wurden an bedürftige Menschen verteilt.
Ich danke allen Beteiligten, allen Spendern und Helfern, die es ermöglicht haben, dass wir auch dieses Projekt in die Tat umsetzen konnten.


Asante sana...




10. Januar 2011

3. Ugali-Projekt (2. Teil)

Wie ich bereits schrieb, konnten bei unserem 3. Projekt mehrere Gemeinden bei der Verteilung der Lebensmittel berücksichtigt werden.
Persönlich war ich nur in der Gemeinde Ikanga dabei. Das hat mehrere Gründe. Zum einen habe ich eine kleine Tochter (zum damaligen Zeitpunkt 4 Jahre), für die solche Ereignisse und Erlebnisse nicht immer einfach zu verarbeiten sind und ich sie nicht ständig diesem emotionalen Stress aussetzen mag und zum anderen geht es mir nicht darum, immer und stets präsent zu sein.

Unsere Mitarbeiter in Kenya haben die anderen Lebensmittel verteilt und mir Fotos zugeschickt.

Mit einer zweiten Ladung sind unsere Mitarbeiter in die Gemeinde Kaloleni gefahren.


Bohnen in Portionen verpackt
das Tuk-Tuk wird beladen
In Kaloleni werden unsere Mitarbeiter erwartet. Unter einer Schatten spendenden Akazie sind vor allem Frauen und Mütter versammelt.



...aber auch alte und kranke Männer fanden den Weg zu uns.



NAch den üblichen Zeremonien, wie Gesang und Gebet wurden die Lebensmittel verteilt. Jeder Anwesende bekam Öl, Bohnen und Maismehl.


Bernard und Killian verteilen die Lebensmittel



Zum Abschluss und zum Zeichen tiefster Dankbarkeit wurde gemeinsam gebetet.



Es gibt nichts Gutes, ausser: man tut es ...
(Erich Kästner)

Asante Sana allen Helfern

4. Januar 2011

3. Ugali-Projekt im März 2010


Es war wieder soweit.
Seit November 09 haben wir für unser 3. Ugali-Projekt Spendengelder gesammelt. Vielen haben gespendet, weil sie unsere Ugali-Projekte bereits kennen, andere haben gespendet, weil sie von den Projekten überzeugt sind.
Wir haben ein unglaubliche Summe zusammen bekommen und konnten das Projekt mit insgesamt 740 Euro realisieren.
Der organisatorische Teil besteht jeweils darin, die Lebensmittel und den Transport zu ordern und die Bedürftigen in den Gemeinden auszuwählen.
Die Besonderheit unseren 3. Projektes bestand darin, dass Bedürftige aus 3 verschiedenen Gemeinden auserwählt wurden. Unsere Hilfsaktion erreichte so 300 Familien, alte und kranke Menschen.


Ugali, Bohnen und Öl wurden gekauft
Bohnen werden in kleinere Säcke verpackt

Ein erster Teil wird via Tuk-Tuk nach Ikanga gebracht. Dort erwateten uns bereits die Dorfbewohner und der Dorfälteste. Wir wurden mit typischem Tanz und Gesang begrüsst.

Diesmal lösten schon allein die Wiedersehensfreude Glückstränen aus.

unter einem grossen, Schatten spendenden Baum wurden wir erwartet


Es wurden Lieder gesungen, gemeinsam gebetet und getanzt. Die Emotionen kochten über, die Frauen und Männer waren gleichermassen begeistert und dankbar, fassungslos und voller Hoffnung zugleich.




Dann kam es zur Verteilung der Lebensmittel und in vielen Gesichtern sah man Tränen der Dankbarkeit. Beim Verteilen erlebe ich immer wieder, wie mir meine Hände fest umklammert werden und ich den dankbaren Druck der Menschen spüre. Ein unglaubliches Gefühl.



 


Nachdem alle Lebensmittel verteilt waren gab es im Anschluss grosse Emotionen, welche ich ohne grosse Worte mit Bildern dokumentieren möchte,
denn wie heisst es so schön?

Bilder sagen mehr wie 1000 Worte...






Der Abschied viel schwer und so gab es zum Abschluss einen gemeinsamen Tanz. 
Bemerkenswert ist immer wieder mit anzusehen, mit welcher Eleganz und Leichtigkeit die kenyanischen Frauen die teilweise schweren Säcke auf ihrem Kopf nach Hause tragen.





Der erste Teil dieses Projektes war an diesem Tag realisiert, die anderen Lebensmittel wurden im Laufe der kommenden Tage an noch 3 anderen Orten verteilt ... weitere Bilder im nächsten Blogpost.



Planung 3. Projekt

2 unserer geplanten Ugali-Projekte konnten bisher realisiert werden.
Erstaunlich ist die Entwicklung des Projektes. Waren es im ersten Projekt 170 Euro, die wir an Spenden sammeln konnten, so waren es beim zweiten Projekt schon unglaubliche 500 Euro, die zusammen gekommen sind.
Mehr als das Doppelte, ja sogar fast das Dreifache konnten wir sammeln.

Das bedeutet auch, dass wir um einiges an Vertrauen gewinnen konnten. Vertrauen den Spendern gegenüber.
Unsere Ugali-Projekte gewannen immer mehr an Interesse und Anerkennung und ich denke, dass ist das Rezept für den Erfolg.

Das zweite Projekt übertraf auch das erste an Emotionen und Eindrucke unsererseits. Ein viel grösserer Rahmen musste gesteckt werden und auch aus organisatorischer Seite her verlangte es unseren kenyanischen Mitarbeitern einiges ab.

Dennoch werden wir diese Projekte weiterhin planen und auch realisieren...
Packen wir es an!

Die nächste Reise steht auf dem Plan und wir fliegen im März 2010 erneut nach Kenya.
Die Spendenaktion für unser 3. Projekt startete bereits im November 2009...

2. Januar 2011



2. Ugali-Projekt im Oktober 2009


Am 06. Oktober 2009 konnten wir zum 2. Mal unser Ugali-Projekt realisieren.
Für dieses Projekt wählten wir die kleine Gemeinde Ikanga, unweit der Stadt Voi, aus.


Während einer 8-wöchigen Vorbereitungszeit und der Publikation unseres Projektes auf betterplace gelang es uns, eine Spendensumme in Höhe von 500 Euro zu sammeln.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichsten Dank an all diejenigen aussprechen, die uns mit Ihrer Spende unterstützt haben.


In Absprache mit unseren Mitarbeitern vor Ort wurde entschieden, dass wir diesmal kleine Lebensmittelpakete verteilen.
Bei einer Spendensumme von 500 Euro konnten wir 125 bedürftige Familien mit Ugali, Bohnen und Öl versorgen.
Die Lebensmittel wurden vor Ort eingekauft und der erste Teil mit dem Tuk-Tuk nach Ikanga gebracht.
Ugali, Öl und Bohnen


Öl wird in kleine Flaschen umgefüllt
In Ikanga angekommen, erwarteten uns die ärmsten und bedürftigsten Familien, Frauen mit Kleinkindern und alte Frauen und Männer mit grosser Hoffnung.


Obwohl all diese Menschen Hunger leiden, tagelang nichts zu essen haben und sich nur von Wasser ernähren, wurden wir mit einem traditionellen Tanz und Gesang empfangen.
eine Gruppe tanzender und singender Frauen


Nachdem der Dorfälteste und der Pfarrer ein paar Worte an die Gemeinde selbst und an uns als Verein gerichtet hatte, konnten wir mit der Verteilung der Lebensmittel beginnen.
Mit Tränen in den Augen und enormer Dankbarkeit nahmen die Menschen die Lebensmittel entgegen.
wir verteilen Ugali, Öl und Bohnen




Mit ein paar wenigen Bildern möchten wir dieses Projekt dokumentieren und zeigen, wie wertvoll Hilfe sein kann, Hilfe für Menschen, die tagein tagaus ums Überleben kämpfen.



stolz werden die Lebensmittel nach Hause getragen


Asante sana...